Ich heiße Martine, bin 20 Jahre alt und habe zusammen mit anderen niederländischen und internationalen Freiwilligen auf der Nassar-Farm gearbeitet, einem friedlichen palästinensischen Bauernhof etwas außerhalb von Bethlehem, der zunehmend von israelischen Siedlungen umgeben ist.
Ich habe mich dazu entschlossen, weil ich den starken Wunsch verspürte, die palästinensische Sache zu unterstützen – nicht nur aus der Ferne, sondern indem ich vor Ort bin, helfe, wo ich kann, und durch meine Anwesenheit Solidarität zeige.
Unsere tägliche Arbeit auf der Farm war abwechslungsreich. An manchen Tagen haben wir gestrichen, Olivenbäume und andere Pflanzen gepflegt und dafür gesorgt, dass die Tiere gefüttert und versorgt wurden. Wir haben auch an sogenannten Sichtbarkeitsrunden teilgenommen, bei denen wir ohne Konfrontation entlang der Grenzen der Farm spazieren gingen und Pausen einlegten, damit die Siedler sehen konnten, dass internationale Beobachter vor Ort waren.
Das Leben im Westjordanland ist eine harte Realität. Die endlosen Checkpoints, Straßensperren und Einschränkungen bestimmen jede Bewegung der Palästinenser. Das aus erster Hand mitzuerleben, verändert einen. Und ich finde, mehr Menschen sollten das erleben.
Doch inmitten dieser harten Realität gibt die Arbeit auf dem Land etwas zurück. Bäume gießen, Tiere versorgen – es ist einfache, beständige Arbeit, aber sie fühlt sich sinnvoll an und gibt einem Halt.
Warum ist das wichtig? Die Familie Nassar kämpft seit Jahrzehnten um ihr Land. Obwohl sie sich noch immer behaupten kann, wächst der Druck. Siedlungen und illegale Außenposten rücken näher als je zuvor. Der friedliche Bauernhof ist bedroht.
Deshalb sind internationale Freiwillige wichtiger denn je. Allein ihre Anwesenheit macht einen Unterschied. Tent of Nations lebt nach dem Motto „Wir weigern uns, Feinde zu sein“. Aber diese Weigerung braucht Unterstützung. Wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, Solidarität zu zeigen und aktiv zu werden, sollten Sie einen Besuch dort in Betracht ziehen. Ihre Anwesenheit ist wichtig. Je mehr Freiwillige kommen, desto sicherer wird es für die Familie.
Martine (Niederlande)

