Bethlehem, 22. Dezember 2024

Liebe Freunde,

Grüße aus Bethlehem.

Vor über zweitausend Jahren, zur Zeit der Geburt Jesu, lebten die Menschen Palästinas unter Besatzung. Heute ist unsere Situation schmerzlich ähnlich. Wir ertragen weiterhin Hoffnungslosigkeit, Frustration und Angst – ganz wie die Hirten, bevor sie dem LICHT begegneten. Der Engel des Herrn sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch eine gute Nachricht, die dem ganzen Volk große Freude bereiten wird.“ Sie warteten auf das Versprechen, auf diesen transformierenden Moment, der ihr Leben für immer veränderte.

Wie uns der Prophet Jesaja erinnert: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft. Sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht müde.“

Als das Licht ihre tiefe Dunkelheit durchdrang, wurde ihre Kraft erneuert. Die Botschaft des Engels befreite sie von ihren Ängsten und erfüllte sie mit Zielstrebigkeit. Sie handelten: Sie gingen, sie sahen und sie teilten die Botschaft der Hoffnung und des Friedens.

Am Ende dieses Jahres beenden wir 34 Jahre unermüdlichen Rechtskampf, um die Beschlagnahmung unserer Familienfarm zu verhindern. Durch Glauben und Beharrlichkeit glauben wir weiterhin daran, dass die Gerechtigkeit siegen wird. Wir haben den „vierten Weg“ gewählt – einen kreativen, gewaltfreien und konstruktiven Weg des Widerstands. Selbst inmitten von Schmerz und Widrigkeiten bleiben wir standhaft dabei, Hoffnungslosigkeit und Frustration in sinnvolle Taten umzuwandeln und streben danach, einen dauerhaften Unterschied zu machen.

Die Weihnachtsbotschaft ist heute klarer denn je: Wir müssen unsere Augen und Herzen öffnen, um dem Licht zu begegnen. Selbst mit Herzen, die von Schmerz belastet sind, können wir immer noch die beständige Botschaft der Hoffnung und Liebe feiern, die Jesus in die Welt gebracht hat. Wie es in Hesekiel 36:26 heißt: „Ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ich werde euer steinernes Herz aus euch nehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“

Wir beten, dass Gott unsere und Ihre Kraft für das kommende Jahr erneuert und uns die Kraft gibt, durchzuhalten und gemeinsam für Gerechtigkeit zu arbeiten. Mögen wir weiterhin Zeugen des Lichts für alle Menschen sein.

Unsere Reise für Frieden und Gerechtigkeit geht weiter – verankert in Glauben, Liebe und Hoffnung. Das ist unser Sumud (unsere Standhaftigkeit).

Segen und Salaam,

Daoud Nassar & Familie